Prüfungen

Jugendprüfung

Die Jugendprüfungen sollen möglichst im Frühjahr stattfinden, können aber auch im Herbst abgehalten werden. Sie sind der erste Schritt auf dem Weg zum geprüften Jagdbegleiter. Es können Hunde bis zum vollendeten 18. Lebensmonat vorgestellt werden. Auf ihr sollen die ererbten Anlagen des Hundes festgestellt werden. Aus diesem Grund ist die Jugendprüfung auch von größter Bedeutung für die weitere Zucht des Deutschen Wachtelhundes. Aus den Ergebnissen der Prüflinge lässt sich der Erfolg einer Verpaarung ablesen. Einen Großteil der Prüfung machen die für den Wachtelhund wichtigen Fähigkeiten Spurlaut, Nase, Spurwille und Spursicherheit aus. Sie werden auf der Hasenspur geprüft. Dabei ist wichtig, dass der Hund den Hasen nicht gesehen haben darf. Alleine mit seiner Nase muss der junge Wachtel der schnell verwehenden Witterung des Hasen folgen. Dabei wird er von den Richtern bewertet. Neben der Arbeit auf der Hasenspur werden die Stöberanlage, das Verhalten am Wasser, die Schussfestigkeit und die Führigkeit geprüft. Um die Wasserfreude bestätigt zu bekommen, muss der Hund auf Befehl das Wasser annehmen und so weit reingehen, dass er schwimmen muss. Zur Bewertung der Stöberleistung wird der Prüfling in eine Dickung geschnallt. Dort soll er zeigen, dass er eigenständig Wild finden will. Im Idealfall sucht er systematisch das Gelände ab. Die Schussfestigkeit wird im Wald geprüft. Der Hund wird losgemacht und sollte sich in Schrotschussentfernung befinden. Dann werden auf Geheiß der Richter vom Hundeführer zwei Schüsse abgegeben und die Reaktion des Hundes bewertet. Im Fach Führigkeit wird die Aufmerksamkeit und Anhänglichkeit des Hundes zu seinem Führer bewertet. Ebenfalls wird die Bereitschaft des Hundes bewertet, mit seinem Hundeführer zusammen zu arbeiten.

Eignungsprüfung / Eignungsprüfung Brauchbarkeit (EP/EPB)

Die Eignungsprüfungen des Vereins für Deutsche Wachtelhunde werden in zwei Varianten durchgeführt. Dabei wird bei der EP zusätzlich zu den Fächern der EPB noch die Hasenspur geprüft. Die EPB prüft sowohl Ausbildungsfächer für den Jagdbetrieb wie Bringen von Wild, Schweißarbeit und Verlorensuche im Wasser als auch Anlagefächer wie Stöbern, Wasserfreude und Schussfestigkeit. Die EP prüft zusätzlich noch die angewölften Anlagefächer der Hasenspur. Die einzelnen Landesgruppen können die Fächer der Prüfung so anpassen, dass der Wachtelhund die Brauchbarkeit nach Landesrecht erhalten kann. Bei der EP/EPB muss der Hund zeigen, dass er einen Ausbildungsstand erreicht hat, der ihn zu einem brauchbaren Jagdbegleiter macht. Besonderes Augenmerk liegt natürlich auf den Haupteinsatzgebieten des Wachtelhundes: Stöbern im Wald und Wasser, Verlorensuche, Schweißarbeit sowie Bringen von Wild. Beim Stöbern wird, anders als bei der Jugendprüfung, ein systematisches Stöbern des Hundes erwartet. Er muss in einer mindestens 2 ha großen Dickung oder vergleichbaren Fläche systematisch und wildorientiert suchen. Findet er Wild, so soll er dieses laut und anhaltend jagen. Im Anschluss soll er freudig zu seinem Führer zurückkommen. Ebenfalls im Wald wird die „Schussfestigkeit Wald“ geprüft. Der Wachtelhund wird geschnallt und auf ein Zeichen der Richter gibt der Hundeführer mit zeitlichem Abstand zwei Schrotschüsse ab. Das Verhalten des Hundes entscheidet über die Benotung. Im Idealfall zeigt sich der Prüfling vom Schussknall unbeeindruckt und setzt die Suche fort. Die „Schussfestigkeit Wasser“ wird geprüft, indem eine erlegte Ente sichtig für den Hund auf das Wasser geworfen wird. Der Wachtel wird zum Apport geschickt. Während der Hund auf die Ente zu schwimmt, wird ein Schrotschuss auf das Wasser in Richtung der Ente abgegeben. Der Hund muss sich absolut unbeeindruckt vom Schuss zeigen und die Ente bringen. Der Apport bei diesem Einsatz wird als Fach „Bringen aus tiefem Wasser“ gewertet. Für die Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer wird eine erlegte Ente für den Prüfling nicht sichtig im Schilf platziert. Dabei sollte der Hund nach Möglichkeit eine offene Wasserfläche durchrinnen müssen. Von einem Ort, der mindestens 30 Meter von der Ente entfernt sein muss, schnallt der Hundeführer seinen Wachtelhund, der dann die Beute finden und bringen soll. Der Führer darf seinen Hund durch Hand- und Rufzeichen unterstützen. Andauernde Einwirkungen schmälern jedoch das Prädikat. Hat der Hund die Ente wahrgenommen, muss er bringen. Ansonsten gilt das Fach als nicht bestanden. Wo es das Landesrecht erlaubt, wird bei der EP/EPB auch das Fach „Stöbern mit Ente in deckungsreichem Gewässer“ geprüft. Als weitere Bringfächer muss der Prüfling an Land die Schleppe einer Ente ausarbeiten und diese bringen. Die Schleppe hat eine Länge von 150 Metern und muss zwei Haken aufweisen. Für das Fach „Bringen von Haarnutzwild“ muss der Hund eine Schleppe von 300 Metern mit zwei Haken arbeiten und dann ein Stück Haarnutzwild, entweder Hase oder Kanin, bringen. Die Schweißfährte richtet sich ebenfalls nach dem geltenden Landesrecht, nach dem die Brauchbarkeit erlangt werden soll. Mindestens muss sie jedoch 400 Meter Länge, zwei rechtwinkelige Haken, ein Wundbett und eine Stehzeit von 2 Stunden aufweisen. Es darf getupft oder gespritzt werden. Als Fährtenschweiß werden 250 ml Wildschweiß verwendet. Neben den genannten Prüfungsfächern wird auch der allgemeine Gehorsam des Hundes bewertet. Dabei soll sich der Prüfling während der Arbeiten anderer Hunde ruhig verhalten, nicht an der Leine zerren oder winseln. Je nach Landesrecht werden zum Erlangen der Brauchbarkeit auch Leinenführigkeit und Standruhe getestet.

Gebrauchsprüfung (GP)

Die GP ist die „Meisterprüfung“ für den Deutschen Wachtelhund. Hier muss der Hund zeigen, dass er allen Anforderungen des praktischen Jagdbetriebes gerecht wird. Die Prüfung wird daher so jagdnah wie möglich ausgerichtet. Aus diesem Grund kann die GP nur im Herbst abgehalten werden. In den Fächern Stöbern, den Bringfächern, Wasser- und Schweißarbeit werden vom Hund gute Arbeiten und ein hoher Leistungsstandard erwartet. Bei seiner Hauptaufgabe, dem Stöbern im Wald, wird der Prüfling besonders streng von den Richtern bewertet. Eine mindestens 3 Hektar große Dickung soll der Hund systematisch nach Wild absuchen und etwa 15 Minuten lang arbeiten. Findet er Wild, soll er es laut jagen und anschließend zu seinem Führer zurückkehren. Beim Apport von Haarnutzwild muss der Hund einen Hasen bringen, der mindestens 3 Kilogramm auf die Waage bringt. Das Bringen des Fuchses ist als Wahlfach möglich. Bei der Wasserarbeit wird ebenfalls ein hoher Standard vorausgesetzt. Der Prüfling muss auch ohne Ente systematisch ein Gewässer absuchen und sich vom Hundeführer per Hand- oder Rufzeichen dirigieren lassen. Erneut muss der Hund bei der Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer seine Brauchbarkeit bei der Wasserjagd unter Beweis stellen. Bei der GP wird erneut auch die Schussfestigkeit im Wasser getestet. Bei der Schweißarbeit steigt der Anspruch ebenfalls. Die Fährte muss mindestens 600 Meter lang sein und zwei möglichst rechtwinkelige Haken sowie ein Wundbett aufweisen. Die Fährten müssen mindestens 12 Stunden Stehzeit haben. Kommt der Hund zum Stück, wird er neben der Beute abgelegt und geprüft, ob er zum Anschneiden neigt. Als Wahlfächer können Totverweisen und Totverbellen gewählt werden. Als weitere Fächer kommen bei der GP Buschieren sowie Ablegen und Schießen dazu. Bei den Gehorsamsfächern wird ebenfalls ein höherer Leistungsstand erwartet als bei der EP/EPB. Beim Buschieren soll der Hund unter der Flinte des Hundeführers suchen und sich durch wenige, leise Kommandos dirigieren lassen. Der Hund soll dabei so arbeiten, dass der Führer aufstehendes Wild beschießen kann. Im Zusammenhang mit dem Buschieren wird die Bringzuverlässigkeit geprüft. Dazu wird ein Stück Federwild im Buschiergelände ausgelegt. Der Hund muss das Stück finden und ohne Kommando aufnehmen und bringen. Die Ruhe auf den Schuss wird ebenfalls während des Buschierens getestet. Beim Ablegen und Schießen wird der Hund im Wald unangeleint abgelegt. Der Führer entfernt sich und gibt nach einiger Zeit einen Schrotschuss ab. Der Hund muss auf seinem Platz verharren, bis sein Hundeführer ihn wieder abholt. Ebenfalls werden das Folgen frei bei Fuß, der allgemeine Gehorsam, die Arbeitsfreude und die Standruhe geprüft.

Anmeldeformular

Das Anmeldeformular für die Prüfungen des Vereins für Deutsche Wachtelhunde ist hier zu finden: Meldeformular Prüfungen